Alltägliches wird Kunst Marburger Künstlerin zeigt "Hauskunst" Marburg (sol). Es sind die Alltagsgegenstände, die Anne Kallmann mit viel Witz und Kreativität in Kunst umfunktionalisiert. Unter dem Titel "Hauskunst" zeigt die Marburger Künstlerin einen Ausschnitt ihrer Werke bis zum Oktober in der Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzlei Blanke, Klee und Kühn. Bügelbretter mit bemalten Bezügen, Hocker mit Saugnäpfen als Beine, Bilder mit Schuhspannern und "Ersatztoilettenpapierrollentagesdecken" - Anne Kallmann gibt Alltäglichem, Banalitäten und Sachen, die gering geschätzt werden, eine neue Bedeutung. Mit der Lust auf Farbe, mit Witz und Spaß holt sie ungeliebte oder unbeachteten Gegenstände des alltäglichen Lebens aus ihrem Schattendasein und verhilft ihnen zu neuem Glanz, macht sie zu Deko- und Designobjekt, verfremdet und verschönert. Sie bietet Kunst auf dem Klo mit fantasievoll umwickelten Toilettenpapierrollen, auf ihren schwingenden Hockern bietet die Künstlerin eine neue Form des mobilen Sitzens an. "Es passiert einfach", sagt Kallmann über ihre Inspiration. Sie wolle die Betrachter mit neuen Sichtweisen konfrontieren, provozieren und überraschen. Der Witz stehe dabei immer im Vordergrund - mal plakativ, mal verborgen. "Es macht mir Spaß, meine Kunst zu gestalten, und zu sehen, wie die Leute auf meine Kunst reagieren", sagt Kallmann verschmitzt. In ihrer Hauskunst gliedert sie ihre Werke in einzelne Themenbereiche. Als bekennende Schuhfetischistin taucht das Element Schuhe immer wieder auf. Als Hausfrau mit dem Bügeln konfrontiert, spielen auch die Bügelbretter eine zentrale Rolle in ihren Werken. Kallmann erzählt mit den Brettern, die sie mit Schokoladentafeln, hölzernen Fischen oder den Portraits von Adam und Eva verziert, eine Geschichte. Mit Wortspielen, schafft Kallmann eine weitere witzige Ebene in ihrer Kunst. "Hauskunst" ist bis Oktober in den Räumen der Kanzlei, Software Center 5a in Marburg, während der Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 8 bis 13 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr zu sehen. MARBURGER NEUE ZEITUNG, 22.04.2008 Zurück |